Guckt ihr noch Fernsehen?
#1
Sagt mal leute guckt ihr Fernsehen.
Letzte 2 Jahre habe ich mich immer weiter davon entfernt, allein schon wegen der Werbung. Wie ist es bei euch?
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#2
Geht mir ähnlich, gucke schon seit Jahren kein klassisches Fernsehen mehr sondern nur noch Streaming.
Nichts ist so stark wie die Sanftheit und nichts ist so sanft wie echte Stärke. (Ralph W. Sockmann)
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#3
letzter zeit selten. und wenn, dann wissenschaftliche dokus und keine spielfilme. letztere sind meist gespickt mit triggern.
sp*innen, die nicht spinnen, spinnen!
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#4
Sehr starkes Thema,

mein TV - Konsum hat sich in den letzten Jahren sehr eingeschränkt. Heute gucke ich manchmal mit, um mich abzulenken. Dann aber am liebsten Doku`s, Spielfilme mit Humor und/oder Tiefgang. Als Krimi lasse ich noch das (frühere) Großstadtrevier und den Tatort durchgehen. Aber beim Tatort nur den Münsteraner (der ist i.d.R. weniger brutal) mit dem alten kiffenden Gevatter Thiel.

Richtig Brutales Zeug gucke ich garnicht. Ich verstehe bis heute nicht den Sinn, dass Menschen "spielen", dass sie sich töten, verletzen, vergewaltigen, berauben etc. zu Unterhaltungszwecken. Einfach nur zur Unterhaltung!!!! Brauchen die Menschen mehr Arbeit? Es wirkt pervers auf mich, im trocken warmen Wohnzimmer bei Chips und Bier mich damit zu unterhalten, wie Menschen sich im Krieg abschlachten oder ein Mann seine Frau schlägt.

Trigger bei Spielfilmen: Oh ja, judit, Spielfilme bergen für mich die meiste Triggergefahr in sich. Nach dem letzten (emotionalen) Flashback bei Man in Black III wurde mir bewusst, dass ich mich bei Spielfilmen (am besten noch schön harmonisch und interessant) am besten entspanne und die üblichen Schutzmechanismen noch weiter heruntergefahren sind.

2 Beispiele von mir:
Situation 1 - MIB III
Letztens Man im Black III (MIB III): Super lustiger Action - Klamauk und tolle Effekte. Weil es total übertrieben und an den Haaren herbeigezogen ist, macht mir die "Brutalität" in den Szenen nichts aus. Bis zu der Stelle mit dem kleinen Jungen (ziemlich am Schluss) war für mich alles nett und entspannt. Der kleine Junge steht den Haupthelden des Films (ich merke mir Schauspieler und Rollen nicht gut) gegenüber und fragt nach seinen Vater und ob er ihn wiedersehen könne. Die Antwort war sinngemäß, dass das einzige, was er über seinen Vater wissen müsse, dass dieser als Held in die Geschichte eingeht. Er würde ihn aber nie wieder sehen.
In dem Moment konnte ich noch zu meiner Frau sagen "uuuhh, das triggerrrrrrt" und bekam heftige Heulkrämpfe. Aus Mitgefühl zu dem kleinen Jungen, der in Wirklichkeit ein kleiner abgespaltener Anteil von mir ist und nie ein Wort mit seinem Vater wechseln konnte. Wie sehr hätte ich mir einen echten Vater gewünscht. Ich wusste zum Teil nicht, wie mir geschah und andererseits wiederum doch, da das nicht der erste emotionale Flashback war. Danach war ich sehr, sehr erschöpft, brauchte etwas Zuwendung und konnte mich langsam wieder sammeln.

Situation 2 - The Kid – Image ist alles mit Bruce Wills

Alterfreigabe 0 Jahre!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Der Hauptdarsteller begegnet seinem inneren Kind, welches im Film als reale 8 jährige Person dargestellt wird. Der inzwischen erfolgreiche Image - Berater hatte eine schwere Kindheit. Mobbing. Ein super schöner Film, aber als sie diesen abends in der psychosomatischen Reha 2021 (ich war u.a. wegen Trauma da!) zeigten, war ich bei der Mobbing - Szene getriggert und konnte mir hinterher noch dumme Sprüche anhören. Ich musste rausrennen und hatte niemanden, der mir half, wieder ins Hier und Jetzt zurückzukommen. Im Rahmen meiner Seelsorgeausbildung (wo es u.a. auch im das innere Kind geht) hatte ich die Gelegenheit, den Film noch einmal zu schauen. Ich bat eine traumaerfahrene Teilnehmerin, sich für den Film zu mir zu setzen und einfach "nur da zu sein", während ich ihn "durchzittere". Obwohl ich den Film kannte, war es für mich sehr anstrengend, da "durchzukommen". Aber da ich vorbereitet war, war ich zwar immer noch sehr angespannt und heftig getriggert aber bekam keinen Flashback. Die Teilnehmerin sagte hinterher, dass sie mir sehr ansah, wie ich zu kämpfen hatte und ich war stolz, das ohne Rausgehen geschafft zu haben.
Viele Grüße
steinberg
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#5
Ich schaue fast nie TV, wobei ich Horrorfilme ganz gerne mag.

Eine Zeremonie bei Dana und mir ist aber der Tatort am Sonntag Abend. Sowas Spiessiges traut man uns eigentlich nicht zu, ist aber doch real :) .
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#6
Interessant, dass wir hier nen Toten wieder zum Leben erweckt haben - mit dem Thread natürlich :)

ich schau schon lange nahezu null TV; das einzige TV-Ritual, welches über Jahre geblieben ist, sind die Simpsons auf Pro7, obwohl ich den Sender an sich auf den Tod nicht ausstehen kann.
Es ist wie gesagt einfach ein Ritual, das für mich jeweils den oft mühsamen Arbeitstag in den Feierabend überleitet.

Ich hab als Kind und Jugendlicher viel TV geschaut, ich war ja auch so ein MTV-Kid und hatte immer viel Spass mit der Sendung von Ray Cokes; aber auch sonst war natürlich Musik schon damals sehr wichtig in meinem Leben. Natürlich waren in der Schule auch immer so Formate wie 'Hans Meiser', 'Ilona Christen', 'Der heisse Stuhl' oder weiss ich was für Scheiss ein Diskussionsthema; es hat mich nie wirklich interessiert, aber 'man' hat es eben geschaut, weil man au courant sein wollte.

Je mehr ich dann in der Traumascheisse versunken bin, desto weniger hab TV geschaut; meist waren es da noch sozial- und gesellschaftskritische Dokus (ja, das gab's tatsächlich mal) und die politischen Reportagejournale wie Monitor, die ich geschaut hab, aber seit diese Formate ebenso wie alles andere im TV vor die Hunde gegangen sind, schau ich das alles auch nicht mehr. Ab und an schau ich auf dem westschweizer TV die Reportagesendung Temps présent, die oft noch objektiv berichtet.

ich hab Mühe mit Verfilmungen von realen Geschehnissen. Das schlimmste, was mir einmal, nur durch Zufall, untergekommen ist, war eine Verfilmung über die Pinochet-Diktatur in Chile. Diese Gewaltdarstellungen, was sie dort mit den politischen Gegnern gemacht haben, das hat mich total umgehauen, worauf ich I. gesagt hab, entweder stelle sie jetzt ab oder ich gehe ins Bett und hau mich mit Meds zu. Mit sowas kann ich überhaupt nicht umgehen, gerade weil ich in politischer Mensch bin und auch ohne solche FIlme rein von all der Literatur, die ich über die Jahre hinweg zu diesen Themen gelesen hab, nur zu gut mit dem vertraut bin.

Mit I. zusammen haben wir viel aber immer ganz gezielt Filme geschaut, die ich jeweils im Web besorgt hatte. Da waren viele, seht gute dabei, die ich nicht bereue, gesehen zu haben. Wir hatten doch einen ähnlichen Geschmack; ich denke, ich hatte zumindest dort einen gewissen intellektuellen Einfluss auf sie, weil ich immer wieder FIlme zu historischen oder politschen Geschehnisse hab laufen lassen.
Ansonsten lief jeweils abends nach den Simpons der TV so inflationär vor sich hin, auf den slowakischen oder tschechischen Kanälen; ganz am Anfang unseres Zusammenlebens hat sie auch noch all den Schrott auf den Privatsendern geguckt - während ich ständig rumgemeckert hab. Mit der Zeit hat sie dann auch den öR bevorzugt, wo wir ebenfalls viele tolle Filme aber auch gute Serien gesehen haben.
Auf diesem Weg - TV sei Dank - hab ich auch slowakisch gelernt.
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
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#7
Ich schaue fast nie TV. Ich habe keine Zeit dafür.
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#8
Ich schaue recht viel Arte und 3 Sat oder auch schonmal Phoenix, aber vor allem Naturdokumentationen oder Reisedokumentationen, alles was mir den Eindruck vermittelt, das auf der Welt nicht alles kaputt ist und das es nicht nur Mord und Totschlag auf der Welt gibt. Krimis kann ich z.B. garnicht ab. Arte und 3 Sat haben auch praktisch keine Werbung. Überhaupt so Filme kann ich kaum noch ab, die lösen sehr viel Stress bei mir aus meistens und ich finde viele Dinge auch extrem überzeichnet oder unrealistisch. Einer der wenigen Filme die ich mal irgendwann gesehen habe und den ich noch glaubwürdig fand, war ziemlich beste Freunde oder was ich auch schon mal geguckt hatte war Kung Fu Panda 1, manchmal kann man aus so asiatischen Weisheiten auch irgendwie was für sich ableiten.

Ich hab z.B. bis heute nicht den 3. Teil vom Hobbit gesehen, obwohl der regelmäßig ausgestrahlt wird und das ganze Zeug was da Tag und Nacht rauf und runter läuft, interessiert mich meistens überhaupt nicht und ich finde das teilweise auch sehr abgehoben oder einfach zu gewalttätig. Was ich vor Jahren mal gut fand war Scrubs und King of Queens, weil das für mich, auch wenn es wohl Comedy oder Satire sein soll, fast schon näher an der Wirklichkeit ist, als diese ganz heile Welt Gedöns wie Inga Lindström oder Rosamunde Pilcher. Den Menschen sind in der Regel voll mit komischen Macken und nicht so aalglatt und geschliffen und perfekt wie in diesen Groschenromanen.
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#9
Ich gucke schon seit Jahren keinerlei Fernsehen mehr. Alles völlig blöd. Meine Kinder gucken natürlich, dürfen sie auch aber ich brauche keinerlei Fernsehgerät. Im Wohnzimmer steht der nur zum einstauben und für die Nachrichten und eben für die Kinder. Serien und co sind mir ein Graus. Ich bin sicherlich auf eine Art Handysüchtig aber Fernsehen kann ich kein Stück.
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#10
Kaum noch. Eher meine Frau. Ich hänge aber viel vorm Rechner, bilde mich fort und schaue gezielte Video`s. Aber irgendwie mir im TV angucken, wie die Menschen sich gegenseitig abmurksen liegt mir nicht so sehr.
Viele Grüße
steinberg
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#11
Wir schauen so gut wie gar kein TV. Jetzt zur Frauen-WM haben wir ihn tatsächlich aufgebaut... aber seit die deutschen Frauen raus sind, ist das Interesse sehr gesunken.
Nach der WM wird der wieder eingemottet. So viel Müll und Volkverdummung wie da gesendet wird, wollen wir uns nicht antun. Die 100ste Wiederholung von yxz oder irgendwelche menschenunwürdigen reality-shows... und zwischendrin Mord und Totschlag, sogar in den Nachrichten. Und zusätzlich mindestens ⅓ Sendezeit, wo uns sugeriert wird, dass wir unbedingt dieses Waschmittel brauchen oder jenes Auto, diese Versicherung die einzig wahre ist und unser Hund es uns danken wird, wenn wir nur dieses Futter kaufen etc.pp. Nee, die Zeit nutzen wir lieber mit unserem Hund, unserer Partnerin oder graben den Garten um.
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#12
Speziell mit jeglicher Form von Reality-TV kann ich auch nichts anfangen.

Das ist wirklich eine Verdummung und kann nicht verstehen wie da jemand freiwillig mitwirken kann.
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