ZEN: Versöhnung mit dem inneren Kind von Thich Nhat Hanh

[ungestyme]

Versöhnung mit dem inneren Kind: Von der heilenden Kraft der Achtsamkeit - von Thich Nhat Hanh, einer der bekanntesten Zen-Lehrer zur Zeit. (Audio-Book mit 3 CDs)

»Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.« Dieser berühmte Satz ist für alle gültig, die sich von Thich Nhat Hanh leiten lassen. Die Folgen seelischer Verletzungen in der Kindheit wie Angst und Verlassenheitsgefühle oder Wut und Trauer sind bis in die Zellebene hinein wirksam und blockieren unser inneres Wachstum. Thich Nhat Hanh zeigt, dass meist schon unsere Eltern oder sogar frühere Generationen dieselben belastenden Gefühlsmuster in sich getragen und weitervererbt haben. Deshalb ist es wichtigl, als Erwachsener zu dem verwundeten inneren Kind Kontakt aufzunehmen.
Thich Nhat Hanh zeigt mit einem buddhistischen Ansatz, wie man durch die Praxis der Achtsamkeit das innere Kind heilen kann: Alle negativen Selbstbilder und Emotionen können überwunden werden, indem man sie bewusst wahrnimmt und durch Atemmeditation auflöst.» (Hat mit bedingungsloser Akzeptanz als Haltung zu tun.)

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Die Einführung und Hinführung ist in dem Audio-Book eher lang. Die eigentlichen Atemübungen sind dann fast alle auf der zweiten und dritten CD.

Ich war sehr gerspannt auf das Audio-Book, denn wirklich zu verkaufen hat das Zen eigentlich nichts, außer Lebenshaltungen, die man sich immer wieder bewusst machen sollte. Das ist wirklich auch das Wesentliche zur Verminderung von Leiden generell. (Gerade diese Ausgabe würde ich nicht als Buch, sondern als Audio-Book kaufen. Die Unterweisungen auf CD3 könnte manchmal langsamer gesprochen sein. Die Stimme ist sehr angenehm.)

Bei den Atemübungen geht es um die "vier edlen Wahrheiten" und den "edlen achtfachen Pfad". Das ist auch die wesentliche Essenz, um die es in unserem ursprünglichen Leben und damit auch im Zen geht. Die Inhalte haben das Ziel persönliches Leiden zu mindern. Um was geht es bei der Zen-Unterweisung inhaltlich?

Die im Zen unterwiesenen vier edlen Wahrheiten beruhen hierauf:

- Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
- Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
- Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
- Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.

Der achtfache Pfad:

- rechte Einsicht/Anschauung → Erkenntnis
- rechte(s/r) Gesinnung/Absicht → Denken → Entschluss
- rechte Rede
- rechte(s) Handeln/Tat
- rechter Lebenserwerb/-unterhalt (wird ausgelassen und nicht zitiert)
- rechte(s) Streben/Üben/Anstrengung
- rechte Achtsamkeit/Bewusstheit
- rechte Sammlung/Konzentration → Versenkung

Ich habe festgestellt, um mehr geht es auch in den Psychotherapien nicht wirklich. Das ist mir jetzt erst wieder klar geworden, als ich mir das mal durchüberlegt habe. (Hab ja schon die dritte Therapie mit unterschiedlichem Ansatz laufen im Moment.)

Thich Nhat Hanh ist dem Wesen des Zen völlig unabhängig von den Schulen treu geblieben. (Er gibt therapeutisch tätigen Personen auch den Hinweis, sie mögen sich zum Ausgleich zu ihrer Tätigkeit, während der sie mit sehr viel an negativer Energie umgeben sind, einer Gdemeinschaft von Praktizierenden (Sangha) anschließen, um dort regelmäßig zu praktizieren, damit sie nicht ausbrennen.)

Ich habe mich gefragt und warum kann ich mir dann nicht nur mit dem Zen helfen? (Ich praktiziere Zazen, also Sitzmeditation seit Jahren.) Die Antwort ist: Wenn ich extrem getriggert bin, was bei mir oft über längere Zeiträume geht, dann kann ich meine Aufmerksamkeit nicht einmal zum Zwecke dieser einfachen Übungen gut genug steuern. Außerdem fehlt mir dann auch jeder Mut und Entschlusskraft, über die ich sonst verfüge. Daher brauche ich trotzdem noch die Therapeutin, einfach, damit ich das hoffentlich irgend wann mal früher bemerke. Dann würde auch die Zen-Haltung reichen, würde ich sagen.