Trauma und Corona
#1
Hallo zusammen,

der Verlag Klett-Cotta hat ein Interview mit Luise Reddemann veröffentlicht, in dem es um Trauma und Corona geht. Sie geht auch auf die besonderen Belastungen ein, denen traumatisierte Menschen in der aktuellen Situation ausgesetzt sind. Außerdem gibt sie, wie ich finde, nützliche Tipps zur Selbsthilfe:

https://www.klett-cotta.de/nachricht/Cor...ung/131565

LG Celestine
Be Yourself. Everyone else is already taken. (Oscar Wilde)

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#2
Hi Celestine :)

Danke für diesen vermutlich sehr wertvollen Link.

Alles Gute

Jo
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#3
Oh, das ist toll!
Vielen vielen Dank für den link!

Liebe Grüße, birdie
"Was ist, darf sein. Was sein darf, kann sich verändern."
Werner Bock
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#4
Toll danke :).

Für mich trifft das schon zu, dass die Themen übergriffige Fremdbestimmung, eingesperrt werden und Isolation durch die Maßnahmen massiv und permanent getriggert werden. Eine Gewöhnung tritt bei mir nicht ein.

Der Lebensgeist der Menschen ist so schwer zu läutern und so leicht zu verschmutzen wie eine Schale Wasser. (Lao Tse)


Zen-Weisheiten
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#5
Bei mir auch in ganz massiver Form.

Ich glaube, an so etwas kann man sich auch nicht gewöhnen. Und sollte man sich auch nicht in einer Demokratie. Das hieße ja irgendwie, solche Zustände dauerhaft zu akzeptieren.
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#6
Liebe Celestine,

ich habe mich jetzt erst "getraut" den Link zu öffnen. Ich kann zustimmen, dass das eingesperrt werden wirklich schlimm ist. Ich war ja auch 14 Tage in Quarantäne, die ersten 10 Tage in der Klinik, die restlichen 4 bei mir dann zu Hause. Die Tage zu Hause konnte ich gut "absitzen", die Tage in der Klinik waren aber wirklich furchtbar. Eingesperrt auf 12qm, nur 1 Stunde Freigang am Tag - das war das schlimmste. Dann Fremdbestimmt mit dem Essen, was man vorgesetzt bekam. Da ist die eigene Wohnung fast schon Luxus gewesen. Da konnte ich essen was ich wollte, kochen was ich wollte, aufstehen und zu Bett gehen wann ich wollte. Und mich auch super gut ablenken. Das war in der Klinik nicht möglich. Es war wirklich schlimm.

Ich denke, dass Corona und alles, was damit verbunden ist, zu gravierenden Schäden führen wird. Die psychische Belastung wird sich bei vielen Menschen erst zeitversetzt zeigen.

Ich wünsche uns für 2021 alles erdenklich Gute und dass der Impfstoff langfristig wieder etwas mehr Normalität erwirken kann.

Danke für den Link und liebe Grüße
Spiderlily
Life is not a matter of holding good cards, but playing a poor hand well. (R.L. Stevenson)
We need never be hopeless, because we can never be irreparably broken. (John Green)
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#7
Hallo zusammen und Danke,

Ich werde mir den Beitrag von Reddemann auch ansehen. Aber es war seit dem ersten LockDown mein Gedanke: Der Schaden, der durch die Nebenwirkungen der Corona-Maßnahmen entsteht, ist um ein vielfaches höher, als der Schaden, der wirklich durch Corona entsteht. Meine Frau (Depression) und ich (kPTBS) leiden ziemlich unter den Corona-Maßnahmen und meiden die öffentlichen Angstmacherei. Jeder kleine Einkauf wird für mich zu einer Challange bzw. Herausforderung.

Was ich zum Thema „Aufpassen, Abstand halten usw.“ sagen kann: Ich habe mir im ganzen Jahr 2020 nicht eine Erkältung oder einen Schnupfen eingefangen, da ich mich mit gesunden Menschenverstand verhalte und vor allem aber auch in der glücklichen Situation bin, Menschenansammlungen aus dem Weg gehen zu können (zumal auch Homeoffice). Ich bin trotzdem - auch bei schlechtem Wetter - viel draussen, aber eben abseits der Menschenmassen.

Ich hoffe auf ein coronabefreiteres 2021.

LG Walterix
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#8
! TRIGGER 
Ja, ich sehe das auch so, die Schäden die durch die Maßnahmen entstehen sind gewaltig und das haben die nicht auf dem Schirm. Mich macht das oft wütend, dass da nicht mal groß drüber geredet wird in der Öffentlichkeit. Ich leide auch sehr unter den Maßnahmen, dass mein Sport zu ist und auch die Kontaktreduzierung ist schlimm für mich. Während der Abstand bei Fremden sehr angenehm für mich ist, fehlt mir Berührung von Freunden total. Ich fühle mich oft schrecklich einsam. Dann die Fremdbestimmung, das Ausgeliefert-Sein, das nicht wissen was kommt und wann, aber immer tage und wochenlang die Spekulationen der Politiker zu hören (zB "es wird nochmal verschärft", ja aber was und wann, das sagt keiner und ich darf mir das dann ausmalen). Quarantäne wäre für mich der absolute Horror.

Warnung! Spoiler!
Ganz ehrlich, ich denke mir oft, schön sie retten ein paar alten Menschen das Leben, die dann noch 5 Jahre weiterleben. Dafür werden aber Tausende Kinder missbraucht, häusliche Gewalt und eben die psychischen Schäden an Gesunden und erst Recht an Menschen mit psychischen Vorbelastungen wie uns. Bitte versteht mich nicht falsch. Mir sind alte Leute und deren Leben nicht egal. Ich habe niemand, um den ich mir da Sorgen machen müsste, aber ich weiß dass es vielen hier anders geht. Ich sage auch nicht, dass man den Tod alter Menschen einfach hinnehmen darf. Ich setze es eben nur ins Verhältnis und finde es nicht gerecht, dass das eine verhindert wird, das andere aber nicht.
Nichts ist so stark wie die Sanftheit und nichts ist so sanft wie echte Stärke. (Ralph W. Sockmann)
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#9
Hi free!

Was du geschrieben hast, übernehme ich mal nahezu komplett. Es ist absolut keine Verhältnismässigkeit da und das Schlimmste ist das blöde Gelaber schon Tage vorher von immer den gleichen Leuten wie Lauterbach, Söder und Co. Der Witz ist: Von denen hält sich keiner an irgendwelche Regeln, die sind nicht daheim eingesperrt, die müssen sich auch keine Sorgen um ihre Jobs machen.
Dass Seelisch Kranke leider keine große Lobby haben, ist nicht neu. Dass aber auf Kinder und Jugendliche gar keine Rücksicht mehr genommen wird, dass sie nicht mehr als Menschen, sondenr nur noch als potentielle Virenträger gelten - was davon ab keineswegs erwiesen ist, ist bitter und eigentlich undenkbar. Man kann nur hoffen, dass die Leute in meinem Bundeslöand dies im März bei der Landtagswahl bedenken.

Ich wünsche allen, dass sie irgendwie klar kommen. Und dass vielleicht doch mal so viele Menschen aufstehen, dass die Politik umdenkt. Denn es hieß ja eigentlich mal, einen Weg zu finden, mit Corona zu leben. Und das geht wohl kaum mit einem lockdown, der bald drei Monate läuft.
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