Wie konnte das passieren?
#16
Ja, der Schmerz, gewiss. Vermutlich blende ich den gerade ganz bewusst aus und versuche mehr, das Irrationale zu verstehen...

was ich für die Betroffenen des Opfers und das Opfer selbst besonders schlimm finde, ist die Tatsache, dass nach einer solchen Tat fast ausschliesslich über die Täter berichtet wird - wer war es? was ist das für ein Mensch? Was sind seine Lebensumstände? Was hat ihn dazu gebracht? Wie will man ihn bestrafen?

Das Opfer verschwindet dabei völlig. Irgendwann wird es einen Prozess geben, wenn es um 'sensationsgeile' Taten geht, wird medial darüber wieder detailiert berichtet - damit ist der Täter wieder von neuem im Mittelpunkt des Geschehens. Und am Schluss wird Recht gesprochen, und die Sache damit dem kollektiven Vergessen übereignet - bis zur nächsten Tat.
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
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#17
Ja keine Ahnung, es ist halt irgendwie so. Man beschäftigt sich auch oft lieber gerne mit Vladimir Putin, statt mit seinen Opfern in der Ukraine. Ich weiß nichtmal, ob man das den Medien wirklich so zum Vorwurf machen kann, dann.

Aber klar, soblad das nächste passiert, ist das hier wieder komplett vergessen.
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#18
(15.03.2023, 21:46)donttouchme schrieb: Ich finde, dass man Kindern nicht so hart verurteilen sollte, ganz egal was sie getan haben. Am Ende sind es halt noch Kinder, die das wahrscheinlich garnicht richtig verstehen können oder begreifen können, was sie da getan haben. Auch wenn ich jetzt die mediale Berichterstattung so überhaupt nicht kenne und auch nicht googlen werde. Das mag vielleicht zynisch für die Familie des Opfers sein oder nur schwer zu ertragen, dass sie noch zu jung für eine Verurteilung sind, aber ich sehe da die Verfehlungen eher bei den Erwachsenen. Und da sollte auch das Jugendamt dringend tätig werden. Ist so meine Meinung.
Also ich kam nur darauf weil ich gelesen hatte wie die Presse berichtete , wie achso wichtig der Kontakt zu den Familien für die Täterinnen ist
das Jugendamt kann da weniger machen (ich arbeite ja in der Jugendhilfe)
als bei Strafmündigkeit gemacht werden kann
vielleicht berichten die beiden in ein paar Jahren über Social Media, wie schlimm es ist eine Täterin zu sein
und bekommen dann nochmal Aufmerksamkeit
das Leben des Opfers ist hingegen gar nichts wert
die gesellschaftliche Botschaft kann sein, es ist völlig ok das vor 14 zu tun , so kann das rüber kommen
bei Heranwachsenden , wenn wir großes Pech haben
wir haben oft Kinder in der Jugendhilfe , die auch aus der Wohlstandsverwahrlosung kommen und gar keine Grenzen gesetzt bekommen haben, die glauben sie sind sonstwer, darauf spielte ich an (deswegen bin ich vielleicht so geladen , nehmt es mir nicht allzu übel bitte)
ich glaube bei mir arbeitet auch der Beschützerinstinkt für meine Kinder , ich hab mal in der Forensik gelernt , dass man wenn man Kinder hat ,lieber nicht mit bestimmten Tätern arbeitet
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#19
Tja ich weiß es nicht, meiner Meinung nach müssten die dringend von ihren Familien getrennt werden und in Psychologische Betreuung, sonst besteht ja die Gefahr, dass die in absehbarer Zukunft wieder zu Täterinnen werden. Aber ich weiß nicht, ob das rechtlich überhaupt möglich ist. Ich weiß nicht wie alt die sind, aber vielleicht geht das bei beiden schon in Richtung sich entwickelnder Persönlichkeitsstörung.

Ich glaube nach wie vor nicht, dass Kinder von Natur aus böse sind, da muss irgendwas schon vorher extrem schief gelaufen sein.
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#20
Hallo,
Beide Kinder (12 und 13) wurden vom Jugendamt in Obhut genommen. Alle Familien (von Tätern und dem Opfer) werden psychologisch betreut.

Es wird wohl ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden und es besteht die Möglichkeit einer Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie.

Das sind die bisherigen Informationen, die rausgegeben wurden
Liebe Grüße,
Sunny Day

Blume
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#21
Hm ist vielleicht besser so. So gesehen hat diese Tat dann auch viel mehr zerstört als nur ein Leben.
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#22
Viel mehr Informationen werden da auch gar nicht mehr kommen. Durch das Alter der Täterinnen werden diese geschützt.

Letztlich ist es irgendwie beides. Natürlich schockierend, andererseits ist Gewalt auf vielen Ebenen so derart normal, dass speziell mediale Bestürzung auch immer verlogen ist.

Ich war ja sehr krass drauf mit 13. Sehr krass. Aber ich glaube, den Gedanken, jemanden zu töten, hatte ich damals nie. In der Fantasie vielleicht die Erzeugerin, aber eben nur im Kopf. Insofern muss da schon ganz viel schief gelaufen sein.
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