Wie konnte das passieren?
#1
! TRIGGER 
Ihr habt sicherlich auch von dem 12-jährigen Mädchen gehört, das von 2 Gleichalterigen erstochen worden ist.

ich muss sagen, mir geht das unglaublich an die Nieren, auch wenn ich ja die Nachrichten nur noch lese und längst nicht mehr anhöre oder zusehe.
vermutlich macht einem so etwas noch mehr zu schaffen, wenn man selbst Kinder im eigenen Leben hat; mir jedenfalls geht es so.
Abgesehen von der Tat selbst, die gewiss niemand wirklich verstehen kann, vermutlich wissen selbst die Täterinnen keine schlüssige Erklärung dafür, warum sie dies getan haben.

Was ich aber regelrecht ekelerregend finde, ist diese gespielte Betroffenheit - wie sollte es anders sein, natürlich primär vonseiten der Politik. Seit einem Jahr schaufelt man Waffen en masse in einen Krieg, der sich keine 2000km entfernt von uns abspielt; ganz zu schweigen von all den anderen Kriegen in der Welt, die wir aufgrund unserer legendär gewordenen marktkonformen Demokratie nach Kräften mit allem Notwendigen zur weiteren Aufrechterhaltung alimentieren.

Irgendwie scheint niemand die grösseren Zusammenhänge zu sehen. Täglich wird auf allen medialen Kanälen Gewalt präsentiert, die als völlig normal hingestellt wird. Weder zweifelt man ernsthaft am Sinn der ganzen kriegerischen Konflikte - was ja im Fall der Ukraine lautstark von allen ständig betont wird: "dieser Konflikt muss auf dem Schlachtfeld entschieden werden!", geschweige denn stellt man das ständige Morden und Sterben in den hunderten von Krimiserien, die ja mitlerweilen schon zur Mittagszeit über die Mattscheibe flimmern, infrage.

Jetzt kommen sie alle wieder aus ihren Löchern und fragen betroffen: "Wie konnte das nur passieren?"

Und niemand scheint sich daran zu stören oder die Widersprüche zu erkennen.

Ich hab mir gestern die Tagesschau angetan; der Aufhänger natürlich dieser sinnlose Mord, während 4-5 Minuten - und im nächsten Überblender lobt man die deutschen Bemühungen, die ukrainischen Militärs erfolgreich am 'Leopard' ausgebildet zu haben. Wie krank im Kopf muss man eigentlich sein, dass man den offensichtlichen Zusammenhang nicht sehen kann oder vermutlcih - nicht will?

Gewalt wird als Lösung für alles dargestellt, aber dann kommt das grosse Entsetzen, wenn die Gewalt in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ausbricht:

'Wie konnte man das auch ahnen?'
'Wie konnte das geschehen?'
'Das hätte ich nie gedacht, dass die zu so etwas imstande sind!'

jedes Mal, bei jeder solchen Tat kommen dieselben Phrasen der geheuchelten Betroffenheit - nur etwas ändern, das will niemand.
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
Zitieren
#2
Mir fällt dazu nur dieser Amoklauf bei den Zeugen Jehovas ein, wo auch wieder gefragt wird, Wie konnte das passieren? Und reflexartig fordert man dann sofort schärfere Waffengesetzte. Dass das hier wahrscheinlich eine Rachetat war, wegen sozialer Ausgrenzung oder Mobbings, darüber spricht man wieder nicht.. naja. Wobei ich glaube, dass Zeugen Johovas generell schon richtig einen an der Pfanne haben.
Zitieren
#3
Ich warte auch noch auf den Tag, an dem wieder einer Computer- oder Ballerspiele als Grund rausholt lol.
Zitieren
#4
Ich denke auch, dass bei der Bestürzung einiges an Heuchelei dabei ist.
Gewalt ist alltäglichen. In Schulen, in den Medien und ja, der eigentlich verachtet Krieg ist auch wieder in.

Trotzdem ist so eine Tat natürlich ein Sonderfall. In dem Alter muss schon viel zusammen kommen, noch dazu bei Mädchen, die ja Konflikte eher nach innen richten. Da muss vorher schon sehr viel falsch gelaufen sein.
Zitieren
#5
Ach ich könnte jetzt noch ganz viel schreiben, was mir grade durch den Kopf geht deswegen, aber ich bin grade zu beschäftigt ein gewalttätiges Computerspiel zu spielen :lol:

Aber prinzipiell würde ich Dir da zustimmen, dass Gewalt vor allem erlent wird und das hatten auch Arno Grün und Alice Miller schon gesagt, Kinder lernen Gewalt von den Erwachsenen. Und von einer Gesellschaft in der Menschen die ihre Kinder missbrauchen nicht mal sozial geächtet werden, sondern die Opfer noch als Außenseiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden oder als Nestbeschmutzer hingestellt werden, kann man wohl nich all zu viel erwarten, was das angeht. Ich hab das hier alles schon durch.

Und auch unsere Medienlandschaft ist sehr kurzlebig und auf Clickzahlen oder Schlagzeilen ausgelegt, man will vor allem verkaufen, ein wirkliches Interesse die Dinge mal zu ändern und das Problem an der Wurzel zu packen hat so keiner. Glaub mir ich hab so viele Gespräche gehabt mit Leuten, über die essentiellen Probleme unserer Zeit und alles was die meisten Leute wirklich interessiert ist, wie sie ihr nächstes Auto finanzieren oder ihren nächsten Luxusurlaub. Und sp viele Menschen sind auch so unglaublich unempatisch oder gleichgültig gegenüber ihren Mitmenschen. Das ist alles irgendwie so.
Zitieren
#6
Was mir grade auch noch eingefallen ist, wenn Kinder plötzlich zu Tätern werden, ist die empörung erstmal riesig, aber wenn Männer Männer umbringen, interessiert das in der Regel keinen. Wird halt einfach von der Gesellschaft so hingenommen, dass es ganz normal ist, dass ein Mann gewalttätig ist. Was das über unser ganzes Rollenverständnis auch so aussagt.
Zitieren
#7
Ja, das ist in der Tat so; Krieg ist mittlerweilen wieder gesellschaftsfähig, inkl. der ultimativen nuklearen Vernichtung allen Lebens

deswegen ist dieser Vorfall auch so ein Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung. Gewalt ist salonfähig, wird akzeptiert - aber natürlich nur dann, wenn sie nicht uns betrifft, wenn sie sich weit entfernt abspielt - aber wehe wir sind unmittelbar mit ihr konfrontiert; dann ist kommt das grosse Entsetzen. ich musste dabei auch an Arno Gruen denken.

mich hat es natürlich so getroffen, weil es um Kinder geht, da bin ich derzeit sowieso extrem vulnerabel, und ich tu mich unglaublich schwer damit, dies auch nur im Ansatz verstehen zu können, wenn es überhaupt zu verstehen ist.

andererseits ist es eben schon so: schlägt ein Typ den anderen tot, dann ist das ne kleine Schlagzeile wert. Dass es hier anders ist, zeigt zumindest noch, dass man der Kindheit doch noch einen gewissen Stellenwert einräumt; Kinder sind nicht einfach kleine Erwachsene, und ich versuche es deswegen so zu sehen: dass sich die Leute doch noch irgendwie bewusst sind, dass etwas nicht stimmt in dieser Welt, wenn 12-Jährige sich gegenseitig umbringen. Aber es ist auch eine schier unerträgliche Menge Heuchelei mit im Spiel, und darauf können wir uns gefasst machen: reflexartige Forderungen nach Verschärfung irgendwelcher Gesetze, das hat der Aftermath von der Schiesserei bei den Zeugen Jehovas ja exemplarisch aufgezeigt: man braucht nur ein strengeres Waffenrecht, dann passiert so etwas nicht mehr.

wäre ja schön, wär es wirklich so einfach...
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
Zitieren
#8
(15.03.2023, 14:31)ssri schrieb: Ihr habt sicherlich auch von dem 12-jährigen Mädchen gehört, das von 2 Gleichalterigen erstochen worden ist.

Gewalt wird als Lösung für alles dargestellt, aber dann kommt das grosse Entsetzen, wenn die Gewalt in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ausbricht:

Naja, mir würde das auch an die Nieren gehen, das ist eine natürliche Schockreaktion und ich finde
es gut dass darauf zumindest mal irgendwie noch reagiert wird
Ich finde es gerade schwierig , dass die Täter*innen noch nicht strafmündig sind und dass da teilweise noch
Verständnis für ihr achso komplexes Problem aufgebracht wird
Ehrlich gesagt schon seltsam , dass die noch Kontakt zu ihren Familien haben dürfen
das hätte man im Knast anders , da gibt es Besuchszeiten, ich bin da auch für sehr klare Zeichen , dass Mord gar nicht geht
gut , dass die nicht meine Klient*innen sind , wie abgebrüht muss man sein , jemanden einfach liegen und verbluten zu lassen
und wahrscheinlich ist das wohlbehütete Elternhaus dann noch ein Pluspunkt für die Polizei
bei einer augenscheinlichen "Assifamilie " stempelt man dann stärker ab , "war ja klar"
aber wohlbehütete haben da ja noch eine Chance auf ein normales Leben
Mord bleibt Mord für mich
Mir tut die Familie des ermordeten Mädchens echt leid
Naja und die Medien, die braucht man eh nicht , die sind parteiisch ...
Zitieren
#9
Ja, es ist schon schwierig mit dieser Strafmündigkeit, aber es ist doch oft auch so, wenn es nach solchen Taten zu Verfahren kommt, die Täter auf die Frage, warum sie es gemacht haben, keine Antwort wissen.

Im Französisch nennt man so eine Tat ein 'acte gratuit' - ein wortwörtlich sinnlose Tat, die keinerlei Erklärung haben kann.

Deswegen zweifle ich auch daran, dass man, angenommen, es gäbe die Möglichkeit eines Strafverfahrens, wirklich zur Klärung der Umstände finden würde. Und es wäre doch auch egal, welche Erklärung es gäbe - es gibt nichts, was diese Tat rechtfertigen würde. Und das Opfer wird deswegen auch nicht mehr lebendig. Was der Staat, die Justiz als 'Recht' spricht, hat nicht mit 'Gerechtigkeit' zu tun. Das ist das Irrationale am Rechtssystem.

Und Verständnis mit den Täterinnen, ja, was soll man dazu sagen? Ich weiss es nicht... ich kann mich da nicht abschliessend positionieren, da ich die Umstände nicht kenne.
Ebensowenig kann ich etwas dazu sagen, wie man mit den Täterinnen umgehen soll, was dort angemessen ist und was nicht; dafür kenne ich die rechtlichen Möglichkeiten zu wenig. Aber dass die beiden ihr Leben bereits in diesem Alter verwirkt haben, steht ausser Frage, egal, was nun mit ihnen geschehen wird.

Und ja, die Familie des Opfers, das mag ich mir gar nicht vorstellen. Da denk ich gleich daran, wie das wäre, wenn so etwas meinem Kind passieren würde. Das ist zuviel, und dieser Gedanke kam mir fast automatisch, als ich das gehört hab - dass das jeder Familie passieren kann. Sei es durch eine solche Gewalttat, eine Krankheit oder einen Unfall. Dieser Gedanken jagt mir einfach nur die Tränen in die Augen.
Deswegen macht mir das auch so zu schaffen. Zuviel Spiegelneuronen.
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
Zitieren
#10
Ja verstehen kann man sowas wahrscheinlich nicht. Auf der anderen Seite wenn ich an die ganze Gewalt denke, die ich schon als Kind erlebt habe und auch durch andere Kinder, wundert es mich dann auch nicht mehr, dass es sogar schon unter Kindern zu Mord kommt. Oder wie oft haben Mobbingopfer schon Selbstmord begangen, gibts auch ganz viel leider.

Ich hatte neulich mal eine Situation beim einkaufen, da stand ein Auto neben mir und die Fenster waren offen und es war vorne ein Baby und hinten eine 10 Jährige und die Eltern waren grade weg, auf einmal sagte die 10 Jährige so "Jetzt kriegst Du sie!" und ging voll auf das Baby los, ich wusste leider garnicht, was das zu bedeuten hatte und wie ich reagieren sollte.

Ob man so eine Einzeltat, dann als Spiegel der Gesellschaft her nehmen kann, ich weiß es nicht. Ich glaube aber, dass grade Kinder heute auch viel zu schnell an viel zu krasses Zeug kommen können in Sachen Medien und dass viele Eltern auch garnicht so richtig in der Lage sind, dass was sie dadurch lernen oder erleben, auch mit den Kindern zu besprechen und wie das dann manchmal auf dem Schulhöfen so abgeht mit Youtube oder weiß der Geier was, will man garnicht wissen, wahrscheinlich. Ob das dann aber auch der Grund ist, dass daraus echte Taten werden, weiß ich nicht. Naja.
Zitieren
#11
(15.03.2023, 19:50)Luna15 schrieb:
(15.03.2023, 14:31)ssri schrieb: Ihr habt sicherlich auch von dem 12-jährigen Mädchen gehört, das von 2 Gleichalterigen erstochen worden ist.

Gewalt wird als Lösung für alles dargestellt, aber dann kommt das grosse Entsetzen, wenn die Gewalt in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ausbricht:

Naja, mir würde das auch an die Nieren gehen, das ist eine natürliche Schockreaktion und ich finde
es gut dass darauf zumindest mal irgendwie noch reagiert wird
Ich finde es gerade schwierig , dass die Täter*innen noch nicht strafmündig sind und dass da teilweise noch
Verständnis für ihr achso komplexes Problem aufgebracht wird
Ehrlich gesagt schon seltsam , dass die noch Kontakt zu ihren Familien haben dürfen
das hätte man im Knast anders , da gibt es Besuchszeiten, ich bin da auch für sehr klare Zeichen , dass Mord gar nicht geht
gut , dass die nicht meine Klient*innen sind , wie abgebrüht muss man sein , jemanden einfach liegen und verbluten zu lassen
und wahrscheinlich ist das wohlbehütete Elternhaus dann noch ein Pluspunkt für die Polizei
bei einer augenscheinlichen "Assifamilie " stempelt man dann stärker ab , "war ja klar"
aber wohlbehütete haben da ja noch eine Chance auf ein normales Leben
Mord bleibt Mord für mich
Mir tut die Familie des ermordeten Mädchens echt leid
Naja und die Medien, die braucht man eh nicht , die sind parteiisch ...

Ich finde, dass man Kindern nicht so hart verurteilen sollte, ganz egal was sie getan haben. Am Ende sind es halt noch Kinder, die das wahrscheinlich garnicht richtig verstehen können oder begreifen können, was sie da getan haben. Auch wenn ich jetzt die mediale Berichterstattung so überhaupt nicht kenne und auch nicht googlen werde. Das mag vielleicht zynisch für die Familie des Opfers sein oder nur schwer zu ertragen, dass sie noch zu jung für eine Verurteilung sind, aber ich sehe da die Verfehlungen eher bei den Erwachsenen. Und da sollte auch das Jugendamt dringend tätig werden. Ist so meine Meinung.
Zitieren
#12
mir, als regelmässiges Opfer von Mobbing in der Schule, kam natürlich auch schon der Gedanke, was dort ggf. so abgegangen ist. Aber normalerweise ist man als Opfer alleine, da gibt es keine Solidarität mit Mitschülern; deswegen kann ich mir nicht denken, dass dies hier ein Thema war. Aber eben: Spekulationen verbieten sich eigentlich, auch wenn man einfach nur versuchen will zu verstehen.

Als diese Schulamoktaten aufkamen, dachte ich auch oft, das hätte ich sein können, der sich irgendwann auf diese Weise für das Erlittene rächt.
Ich habe es nicht getan; aber das wirft die Frage auf, was macht einem zum Täter? Wollte man es nicht? Konnte man es nicht? Ich weiss es schlussendlich nicht, auch wenn mich das immer wieder beschäftigt.

Ich denke schon, dass solche Taten in einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext entstehen. Robert Steinhäuser, der Amoktäter in Erfurt ist dazu ein offensichtiches Beispiel. Er war nicht in der Lage, seine Situation innerhalb der Familie zu bekennen - dass er von der Schule ausgeschlossen wurde. Was für ein Umfeld ist es für ein Kind, wenn es das eigene Scheitern nicht eingestehen kann? Droht Bestrafung, Verachtung, Bestrafung? Oder war es Ignoranz, weil alle innerhalb der Familie derart mit ihrer eigenen Welt beschäftigt waren, dass es keinen Raum für die anderen gab?
Es gab also nicht nur die Demütigung seitens der Schule - von der Schule verwiesen zu werden, es kam obendrauf, dass es kein Ventil für diese Demütigung gab, keinen Raum, das Erlittene zu artikulieren, in der Hoffnung, verstanden und aufgefangen zu werden.
Nein, er hat der Familie vorgespielt, weiterhin jeden Tag zur Schule zu gehen, und am Tag der Abiprüfungen, antwortete er auf die lapidare Bemerkung seiner Mutter, dass dann, nach den Prüfungen alles vorbei sein werde mit: 'Ja, dann ist Schluss...'

ich rede aus eigener Erfahrung. Ich war damals auch nicht imstande, zuhause zu sagen, dass ich den Unterricht am Gymnasium mehrheitlich schwänze - nicht aus Spass, sondern weil ich schon dort krank war - aber es wollte niemand hören oder sehen. Durch glückliche Umstände war ich dann fähig, mir innerhalb der Familie Gehör zu verschaffen und zu sagen: ich kann nicht mehr! Ich schaffe es nicht mehr!
Aber seitens meiner Eltern wäre das nicht gekommen, obwohl sie schon damals wussten, dass ich psychisch nicht ok bin. Ich musste mir die Erlaubnis, scheitern zu dürfen, erst erkämpfen.

Vermutlich kommen wir mit der Irrationalität solcher Taten nicht klar, weil wir durch unsere Krankheit immer verbissen nach Gründen und Antworten suchen. Ich weiss es nicht; mir geht es aber so
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
Zitieren
#13
Nein es ist der Schmerz der uns quält, weil wir nicht begreifen könne, dass unschuldige, süße kleine Kinder plötzlich zu Bestien werden und weil wir von unserer Natur alles dafür tun würden, dass sowas nie geschehen würde, wenn wir Kinder hätten.

Aber viele da draußen können das nicht, weil sie das selber nie gelernt haben und weil ihnen Empathie nicht so angeboren ist wie uns.
Zitieren
#14
Das hier finde ich noch gut.

https://www.youtube.com/watch?v=0XlPigdsNeE
Zitieren
#15
Es ist sicher von außen auch ganz schwer zu beurteilen.

Für die Eltern des ermordeten Kindes ist das ein Horror. Natürlich bringt einem kein Urteil, kein prozess das Kind wieder zurück. Aber dass die Täterinnen letztlich juristisch gar nichts zu befürchten haben, muss für die Hinterbliebenen schrecklich sein.
Damit will ich eindeutig nicht sagen, dass man Kinder verurteilen soll. Das wäre auch keine Lösung.
Aber ich denke auch wie ihr, für die Eltern des Opfers ist das alles ein Grauen.

Es ist wie gesagt ganz schwer. Und von den Seiten der Medien ist natürlich viel Heuchelei dabei.
Zitieren