Was haltet Ihr von Gerald Hüther
#1
Hat hier jemand was von dem gelesen? Ich weiß der beschäftigt sich nicht unbedingt mit Trauma, aber ich hab mal die Beschreibung von "Lieblosigkeit macht krank" gelesen und finde es interessant, wenn er sagt, dass wenn wir uns selbst lieblos begegnen, dann verhindern wir unsere Selbstheilungskräfte. Was in meinem Fall immer noch viel zu oft zutrifft.

Manchmal schau ich kurze Videos von dem auf Youtube und da finde ich auch immer Sachen wieder, wo ich mir denke, so habe ich das auch schon gesehen.
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#2
Hallo,
Ich hab davon noch nie gehört, aber was du schreibst, klingt sehr interessant! Danke fürs Teilen.
Liebe Grüße,
Sunny Day

Blume
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#3
Hallo,
also ich kenne ihn vor allem im Kontext :"Vorsicht Bildschirm " mit Manfred Spitzer zusammen in einem Vortrag und da war er relativ
dogmatisch und meine Prof meinte mal eher unwissenschaftlich .
Zu dem aktuellen kann ich nichts sagen , ich folge da eher Joe Dispenza
vermutlich sind die Erkenntnisse da gleich .
Grob sagt man , was wir innen glauben, leben wir im Außen.
auch neurobiologisch wurde das bewiesen mit den Spiegelneuronen usw.
Da ist schon etwas dran finde ich .
LG
Luna
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#4
Gruß in die Runde!

Von Gerald Hüther habe ich vor sehr langer Zeit gelesen:
"Die Macht der inneren Bilder. Wie Visionen ds Gehirn,
den Menschen und die Welt verändern"
Vandenhoeck & Ruprecht 136 Seiten 2008 (1. Aufl. 2004),
gibt's bei eurobuch.com gebraucht ab 10€.

Es geht verkürzt gesagt um - hmnmnmja, um "die Macht der inneren Bilder".
(Ich kann's auch nicht besser formulieren.)
Auf dem Umschlag ist, programmatisch, "abstraktes"
(nicht gegenständliches) Bild, das auf S.4 kommentiert wird :
"Ist das eine DNA-Schleife? Ist das der Dampf über einem Samowar?
(...) Es ist das Photo von einem Möwenschiss auf Asphalt."
Das ist programmatisch : Was für "Bilder" wir in uns vorgelegten Formen
und Farben erkennen, sagt viel über unser eigenes Erleben und damit
über uns aus. Gar nicht so wie dieser "Rohrschach-Test", vielmehr so,
dass Bilder aller Art für uns eine sehr viel größere Bedeutung haben
können, wirksamer und intensiver sein können, als sie selber so "an sich"
sind. Und, dass sie ein Eigenleben entwickeln können, in uns, versteht
sich. Der Umgang mit inneren Bildern ist alles Andere als willkürlich
und bloßes Spiel, jedenfalls kann er das sein.

Mensch danke, ich glaube, ich lese das Buch noch einmal. Natürlich,
nach dieser langen Zeit lege ich wahrscheinlich in das Buch mehr von
mir hinein, als eigentlich drin steht (mit Bildern ist das oft auch so)
- darum tippe ich mal die Überschriften aus Kapitel 3 ab :

3. Bilder, die das Sein bestimmen
3.1 Bilder formen lebendige Strukturen
3.2 Bilder strukturieren das Gehirn
3.3 Bilder lenken die Wahrnehmung
3.4 Bilder bestimmen das Denken, Fühlen und Handeln
3.5 Bilder prägen das Zusammenleben
3.6 Bilder verändern die Welt

Vielleicht sagt Dir das ja was.

Gruß vom Igel
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#5
Ok danke.
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#6
https://www.youtube.com/watch?v=DW6f0MwFNmU

das hier finde ich noch ganz Interessant im Zusammenhang mit Trauma (kommt erst am Ende).

Also er sagt im Prinzip, dass was manche als PTBS haben ist nicht das Trauma an sich, sonder ist die Lösung der Psyche auf ein Trauma, das man zu dem Zeitpunkt als es geschah nicht anders bewältigen konnte. Was ja bedeutet, dass man nun als Erwachsener eine andere Lösung für sein Trauma finden muss, will man die Symptome loswerden. Finde ich ganz interessant, einfach mal angucken.
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#7
Ja, ich finde diese Erkenntnis eine ziemliche Binse;
ich selbst empfinde es schon fast als eine Beleidigung an meinen Verstand. Aus meiner Perspektive ist das nichts, was man einem erfahrenen Traumapatienten sagen muss, denn es ist offensichtlich, dass der Weg der ist, andere Herangehensweisen ans das Erlebte zu finden, und dann gegebenenfalls den Schritt zur Integration des Erlebten zu wagen.

jedes aktuelle Konzept von Traumageschehen basiert auf dieser oder einer daran angelehnten Vorstellung.

vielleicht mag das für Leute passen, die noch gänzlich im Trüben rumstochern, aber wenn ich hier so reinschaue und mitlese, ist das nichts, was man jemandem hier noch erklären müsste. Denn die Leute kämpfen ja mit ihrem jeweiligen Weg zu einem nicht klar ersichtlichen Ziel.

Zudem ist es auch so, dass jeder Mensch das 'Summe' seiner Vergangenheit ist; auch Gesunde können auf nichts anderes als ihren Erfahrungsschatz aufbauen; und Erfahrung ist immer das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit einem bestimmten Momentum, auf das man, nolens, volens trifft.
Man weint nicht, weil man schwach ist, sondern weil man zu lange stark sein musste.
Die schlimmste Art, einen Menschen zu vermissen, ist, neben ihm zu sitzen und zu wissen, dass er niemals wieder Teil deines Lebens sein wird.
Es ist Zeit zu gehen, wenn man sich die zentrale Frage 'Bist du wirklich für mich da?', mit 'Nein' beantwortet.
Geschichten aus einem beschädigten Leben
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#8
für mich war das eine neue Erkenntnis.
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#9
(16.02.2023, 21:16)donttouchme schrieb: https://www.youtube.com/watch?v=DW6f0MwFNmU

das hier finde ich noch ganz Interessant im Zusammenhang mit Trauma (kommt erst am Ende).

Also er sagt im Prinzip, dass was manche als PTBS haben ist nicht das Trauma an sich, sonder ist die Lösung der Psyche auf ein Trauma, das man zu dem Zeitpunkt als es geschah nicht anders bewältigen konnte. Was ja bedeutet, dass man nun als Erwachsener eine andere Lösung für sein Trauma finden muss, will man die Symptome loswerden. Finde ich ganz interessant, einfach mal angucken.

Also ich finde es interessant ,weil die Betonung auf dem Konstruktiven des Gehirns liegt
ob ich noch sehr im Trüben herum stochere, nun ja keine Ahnung
es wirkt vermutlich auf jeden anders ,aber ich finde den Beitrag konstruktiv
ich gehörte früher auch zu denen , die mit der Symptomatik gänzlich überfordert waren und sich aufgrund der Symptomatik selbst negativ bewertet haben
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#10
Hallo,
Für mich war das auch sehr hilfreich und aufschlussreich.

Ich lese keine Bücher über PTBS oder andere Traumafolgestörungen, weil es mich in Flashbacks reinreißt und total destabilisiert. Da finde ich es super, wenn ich solche kurzen Infos hier lesen kann. Das bringt mich weiter. Danke dir!
Liebe Grüße,
Sunny Day

Blume
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#11
Für mich ist das auch hilfreich immer mal wieder daran zu denken. Grad in schlechten Zeiten oder wenn ich in Flashbacks gefangen bin, dann werden solche Infos gerne mal völlig vergessen. Manches muss man immer wieder hören und versuchen zu verstehen, bis es innerlich hoffentlich verstanden wird. Deshalb danke ich dir auch.

Lg Anja
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