Der Film " Zwielicht" - Bemerkungen
#9
(09.05.2018, 19:44)Kiwi schrieb: Puh... ich finde das Thema super spannend. Forensische Psychiatrie ist super spannend.
Aber:
Das Thema ist auch ordentlich gefährlich. Weil man ganz schnell in die Gefahr gerät, die Täter in Schutz zu nehmen oder ihnen gar Verantwortung abzunehmen und sich diese am Ende selbst auflädt. Und das geht einfach gar nicht.

Grad so ein Satz ist da sehr problematisch:
(09.05.2018, 17:56)Schwarzspecht schrieb: Wir sollten aufhören mit Schuldzuweisungen.
Ich verstehe, was du im Kontext sagen möchtest, Schwarzspecht!

Trotzdem kann ich das so nicht stehen lassen - weder als Betroffene noch als Moderatorin:
Die Schuld und die Verantwortung liegen immer beim Täter bei Misshandlung. Niemals hat das Opfer Schuld.

Wie gesagt, ich weiß, wie du das meinst und ich gebe dir auch in Teilen Recht. Natürlich ist Prävention mega wichtig und irgendwo las ich mal einen Satz von wegen "Nur potenzielle Täter können ihre Opfer wirklich schützen - indem sie eben nicht zu Tätern werden."
Man kann es aber nicht verallgemeinern. Ich denke auch nicht, dass wirklich jeder Täter psychisch krank sind, es gibt aber kein schwarz-weiß. Zwischen einem Menschen, der andere tötet, weil er davon ausgeht, dass er sie wiederbeleben kann und jemandem, dem es einfach egal ist, was es anderen antut, gibt es vieles. Und ja, ich denke, es gibt Menschen, denen es einfach egal ist (vereinfacht gesagt). Das mag krank sein, aber ich bezweifle, dass es wirklich immer therapierbar ist.
Es braucht ein System, was hinschaut, wo noch eine Chance zur Therapie besteht und wo nicht und auch, wann die Grenze gezogen wird, ab wann jemand einfach jedes Recht auf Freiheit und darauf, ein Teil der Gesellschaft zu sein, verwirkt hat.

Hallo Kiwi,
ich meinte nicht das Recht auf Freiheit. Jemand, der anderen Schäden zufügt, darf erstmal nicht
frei sein. Ich meine die Einstellung von Gut und Böse. ich frage mich, wie kann eine Gesellschaft
gewaltfreier werden? Mit Monster, Schuld und Böse ist nichts gewonnen.
Und klar, das sehe ich wie Du, das Opfer ist nicht schuld! Opfer werden oft weiter Opfer, da
sie in einer Schuld- und Aggressionsspirale gefangen sind und die Gewalt gegen sich
selbst richten.
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RE: Der Film " Zwielicht" - Bemerkungen - von Schwarzspecht - 09.05.2018, 22:42

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