Verkörperter Schrecken - Bessel van der Kolk
#1
(ich muss ein bisschen fangirlen, meine Güte, ich möchte den Mann als Therapeuten, jetzt sofort bitte. *lachen*)

Bessel van der Kolk : Verkörperter Schrecken. Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann.
Rückseitentext:
Zitat:Dieses Buch erschließt ein faszinierendes neuartiges Verständnis der Ursachen und Folgen von Traumata und schenkt jedem, der die zerstörerische Wirkung eines solchen Erlebnisses kennengelernt hat, Hoffnung und Klarheit. Bessel van der Kolk, der seit über 30 Jahren in den Bereichen der Forschung und der klinischen Praxis an vorderster Front aktiv ist, beschreibt darin, dass das Entsetzen und die Isolation im Zentrum eines jeden Traumas buchstäblich Gehirn und Körper verändern. Neue Erkenntnisse über die Überlebensinstinkte erklären, warum Traumatisierte von unvorstellbaren Ängsten, Taubheitsempfindungen und unerträglicher Wut heimgesucht werden und wie Traumata ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern, Vertrauensbeziehungen aufzubauen und sich in ihrem eigenen Körper zu Hause zu fühlen, negativ beeinflussen.

Ich hab das Buch schon eine ganze Weile und noch nicht komplett durch. Viele Seite und noch mehr Informationen, da raucht die Rübe nach einer Weile.
Es richtet sich nicht in erster Linie an Betroffene, es ist kein Selbsthilfebuch. Vorgänge in Körper und Gehirn werden detailliert beschrieben und auch bildlich dargestellt. Generell finde ich es gut verständlich und nachvollziehbar, auch weil sich auch immer wieder lockere Erklärungen ohne Fachgesabel finden. Ich würde aber schon sagen, dass es wohl ein gewisses Interesse an Biologie, Neurowissenschaft,... braucht und man dazugehörige Fachbegriffe schon kennen sollte, oder einfach Google griffbereit haben sollte für viele Kapitel.

Er beschreibt nicht nur theoretisch, sondern baut auch viele Beispiele seiner Klienten ein, die mit den unterschiedlichsten Themen, Traumata und Auswirkungen zu ihm kommen. Das sind dann aber oft Stellen, wo man wirklich aufpassen muss, nicht alle Erwähnungen der Traumata sind knapp, sachlich oder nur angedeutet. Mir ging einiges sehr nahe.
Besonders gefallen haben mir die Kapitel über EMDR, wo es nicht nur um die Forschung geht, sondern sich auch ein Protokoll einer längeren EMDR Sitzung findet.
Ausserdem geht er ausführlich auf "entwicklungsbezogene Trauma" und den "Geist von Kindern" ein. Keine leichte Kost.

Es geht nicht nur darum, was ein (chronisches) Trauma mit uns macht, sondern auch, wie man die Folgen verändern kann, was hilft und wie es hilft.

Ja, wie gesagt, ich fangirle grad n bisschen, aber ich find das Buch einfach genial.^^ Ich glaube, das ist auch so ein Titel, den ich zB Helfern ans Herz legen würde (wie Hausärztin, Schmerztherapeutin), weil ich mich als Betroffene eben darin wiederfinde und nicht das Gefühl habe, das Betroffene als Forschungsobjekte o.ä. dargestellt werden. Es ist sympathisch geschrieben.
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