Neurobiologie der PTBS
#1
Hier kann man mal sehen, was im Gehirn los ist, wenn man PTBS, Borderline, komplexe PTBS/dissoziative Störungen hat:

Das ist ein Flashback, was man da ab Minute 3.58 in der Computeranimation sieht:

https://www.youtube.com/watch?v=JBUjLXtedfc

Hier sieht man, wie EMDR im Gehirn von Traumapatienten wirkt, wie es sich in veränderten Gehirnscans zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=BIYjfBYVgIY

Auch interessant zur Wirkung von Skills:
https://www.youtube.com/watch?v=ncNH1yZv_Tk

Zur provokativen Therapie, geht auch super bei Traumapatienten, aber nicht bei Anteilen, die in der Altersstufe sehr klein sind, denn kleine Kinder verstehen noch keine Provokationen

https://www.youtube.com/watch?v=eXx17PHOFCk

Zur Ego-State-Therapie von Kai Fritzsche:

https://www.youtube.com/watch?v=Jc5cbWDRbfE

Auch viele gute Videos, die man allerdings kaufen muss und die nicht frei und kostenlos abrufbar sind, gibt's bei auditorium netzwerk. Das ist ein Online-Shop, der eigentlich Ausbildungsmaterialien für Therapeuten vertreibt und immer die neuesten Fortbildungen verkauft. Aber auch Laien und Interessierte können sich dort mit Material versorgen.

Besonders beachtenswert sind dort die ganzen Beiträge zur Traumatherapie, zur neuropsychologischen Therapie und zu der Kritik an bisher bestehenden Therapieverfahren. Es gibt viel zu DIS.

https://shop.auditorium-netzwerk.de/

Besonders beachtlich finde ich die Beiträge zu Trauma von Gerhard Roth, Gerald Hüther, Michaela Huber, Kai Fritzsche, Martin Bohus, Günther Schmitt zur hypnosystemischen Traumatherapie und Alexander Jatzko zur Neurobiologie bei der PTBS, zur Wirkung von EMDR und zum neurophysiologischen Nachweis von DIS im Gehirnscan.

Auch interessant das hier:

https://www.deutschlandfunk.de/ruhe-nach..._id=384779

Man sieht nach erfolgreichen Therapien, wie sich das Gehirn auch sichtbar im Neuroimaging verändert hat.

Auch sehr plastisch:
https://www.google.com/search?q=ptsd+bra...comparison&tbm=isch&source=univ&client=firefox-b-d&sa=X&ved=2ahUKEwjBy__R_-jgAhXs2eAKHQTzCZkQsAR6BAgCEAE&biw=1263&bih=850

Das kommt raus, wenn man bei Tante Google "ptsd brain scan comparison" eingibt. Da sieht man eben, wie sich traumatisierte Gehirne von denen gesunder Menschen unterscheiden.

In der Forschung beschäftigt man sich längst nicht mehr mit der Psyche oder allein damit, was Patienten erzählen, über ihre Gefühlswelt äußern, sondern man geht an die Basis, ans Organ Gehirn, denn unser Denken, Fühlen und Verhalten wird maßgeblich davon beeinflußt, wie unser Organ Gehirn beschaffen ist. Und Gewalt und Angst und Stress und Vernachlässigung hinterlassen ihre Spuren im ganzen Körper und besonders im Gehirn.

Es geht von den Spuren im Gehirn hin bis zu den DNA-Brüchen und bis zur Epigenetik.
Schon im Mutterleib erfahren viele Menschen ihre Prägung, weil sich bestimmte Stressmuster im Gehirn entwickeln, die man später auch nicht mehr therapeutisch ändern kann. Die Phasen 0-2 und 2-4 sind nochmal besonders verletzliche Zeiträume in der Gehirnenwicklung eines Kindes. Man wird sich damit abfinden müssen, dass sehr frühe Beeinträchtigungen des Kindeswohls nicht mehr zu reparieren sind bzw. nicht vollständig. Da werde ich nochmal meinen neuen Thera löchern, der da in der Forschung ist.

Die Zukunft von Psychotherapie wird auch oft computergestützt sein.

Es gibt das Neurofeedback.
https://www.eeginfo-neurofeedback.de/

Es gibt Ergotherapie, die sehr sinnvoll ist. Es gibt Embodyment, Claudia Croos-Müller zeigt das in ihren Überlebensbüchern:

http://www.croos-mueller.de/

Yoga, Achtsamkeitsmeditation, PMR und Ausdauersport und noch vieles mehr kann helfen, lädierte Gehirne zu heilen oder zumindest zu verbessern.

Besimmt hab' ich jetzt viel vergessen, aber das fällt mir schon wieder ein.

Es grüßt ganz lieb der Regenwurm
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#2
Ha, schon was vergessen:

Das sehen noch immer viele Ärzte und Therapeuten nicht richtig, dass Trauma nicht bedeutet, dass etwas ganz Schlimmes passiert ist. Das ist nur die umgangssprachliche Bedeutung des Wortes "Trauma". Ein Trauma im medizinischen Sinne ist eine Netzwerkstörung im Gehirn. Es bedeutet, dass die normale Informationsverarbeitung im Gehirn bei einer extremen psychischen Belastung abgebrochen ist. Das ist der Unterschied zu anderen psychischen Erkrankungen, bei denen dieser Informationsweg nicht unterbrochen und verändert ist. Das hebt Traumatisierungen von der Struktur eindeutig von anderen Erkrankungen ab. Dazu muss man auch Borderline weitestgehend rechnen, es ist nicht ganz gleich, aber in weiten Teilen deckungsgleich mit der PTBS, was die Vorgänge im Gehirn angeht. Die Forscher streiten sich da, ob man das abgrenzen muss oder nicht. In den USA sieht man die Borderline-Störung inzwischen weitestgehend als Form der komplexen PTBS an. In Deutschland gibt's vom ZI Mannheim eher den Gegentrend.

Eine Traumatherapie hat das Ziel, diese abgebrochenen abgebrochenen Informationsverarbeitungsweg wieder herzustellen. Damit sind Traumatherapien völlig anders zu konzipieren als eine Standard-Therapie. Neure Therapieentwicklungen wie die Schematherapie gehen auch in diese Richtung.

Viele Therapeuten sind mit der Behandlung von Traumapatientent total überfordert, machen das aber tortzdem, weil sie irgendwie noch ihr Geld verdienen müssen. Das verurteile ich auf's Schärfste, kommt aber immer wieder vor und man sieht in Foren viele User, die irgendwo in Therapie sind, die für sie völlig falsch ist. Dass es dann schlechter wird, braucht einen nicht zu wundern, ist aber für die Betroffenen natürlich eine Katastrophe, denn sie müssen leiden, obwohl sie ja versuchen, das Richtige zu tun.

So, der Regenwurm grüßt nochmals herzlich.
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