09.10.2019, 18:16
Hallo liebe Foristen,
nocheinmal vielen Dank, dass ich bei euch sowohl lesen als auch schreiben darf.
Dies wird eine etwas längere Sache, deswegen gleich meine Fragen vorweg für alle, die vielleicht nur wenig Zeit haben:
- Kann eine Traumatisierung von einem Experten diagnostiziert werden?
- Spielt das für die Genesung eine Rolle, ob ich ein Trauma erlitten habe oder nicht?
Ich lese bei euch schon eine Weile lang mit und habe mich hier angemeldet, um erfahrene Menschen nach ihrer Einschätzung zu fragen. Ich weiß, dass ihr mir die Frage, ob ich ein Trauma erlitten habe oder nicht, sicher nicht beantworten könnt, aber ich frage mich oft, ob ich denn überhaupt in die richtige Richtung gehe, um irgendwann mich anders zu fühlen. Im Grunde möchte ich für mich gerne herausfinden, ob ich ein Trauma erlitten haben könnte und ob es denn möglich ist bei einem Menschen im Allgemeinen so etwas zu diagnostizieren, wenn man nicht ohnehin starke Indizien in seinem Leben hat (Erinnerungen, Erzählungen etc.), die einen starken Hinweis auf ein traumatisierendes Ereignis liefern können.
Ein bisschen zu meinem aktuellen Stand:
Bei mir persönlich sind derzeit viele Symptome vorherrschend, die mir unter anderem die Diagnosen Anpassungsstörung, generalisierte Angststörung und mittelgradige Depression eingebracht haben. Ich muss dazu sagen, dass ich bei allen Therapeuten, die diese Diagnosen gestellt haben nicht das Gefühl hatte, dass sie diese nach wissenschaftlich approbierten Methoden gestellt haben, sondern mehr aus dem Bauch heraus. Die Therapien, die folgten, hatten bei mir bisher keinen besonderen Erfolg. Es mag sein, dass sie zu kurz waren oder natürlich das falsche Werkzeug basierend auf einer falschen Diagnose - wer weiß das schon.
Meine Symptome habe ich schon seit sicher 15 Jahren, mal stärker, mal schwächer, aber immer präsent. Ich kann arbeiten gehen in Teilzeit und habe Freunde und eine Familie, da könnte man sagen, da braucht man nicht zu meckern, aber mein Lebensgefühl gleicht dem eines Zombies, den man in Gips gegossen hat - zäh, falsch, verkrustet und ohne Lebensgefühl. Und so habe ich mir das alles nicht vorgestellt ;-)
Ich kann mich nicht an singuläre Ereignisse erinnern, die potenziell traumatisierend gewesen sein könnten, also kein Unfall, kein verstorbener Elternteil, keinen körperlichen Missbrauch, keine Naturkatastrophe. Ich weiß aber auch, dass es nicht singuläre Ereignisse sein müssen, die einen Menschen nachhaltig verändern können. In meiner Kindheit stand die Beziehung meiner Eltern viele Jahre lang auf Messers Schneide mit viel Gezank, Streiterei, fliegendem Geschirr ... Wir als Kinder wurden immer mal wieder genutzt als Spione, Tröster, Kümmerer und ständig hing da dieses Damoklesschwert "Was, wenn meine Eltern sich trennen?". Wenn ich heute darüber nachdenke weiß ich, ja das war nicht schön, aber soll DAS gereicht haben, dass du heute so verschroben bist? Es war nicht schön, aber war es sooo schlimm?
Also die Frage ist, wie schätze ich meine Vergangenheit ein? Wie kann ich herausfinden, was das richtige Werkzeug ist, um mir zu helfen oder wenigstens eine grobe Richtung zu haben?
Ich freue mich über jede Einschätzung und wünsche jedem, der das liest, dass es ihm gut geht!
Liebe Grüße
Karlchen
nocheinmal vielen Dank, dass ich bei euch sowohl lesen als auch schreiben darf.
Dies wird eine etwas längere Sache, deswegen gleich meine Fragen vorweg für alle, die vielleicht nur wenig Zeit haben:
- Kann eine Traumatisierung von einem Experten diagnostiziert werden?
- Spielt das für die Genesung eine Rolle, ob ich ein Trauma erlitten habe oder nicht?
Ich lese bei euch schon eine Weile lang mit und habe mich hier angemeldet, um erfahrene Menschen nach ihrer Einschätzung zu fragen. Ich weiß, dass ihr mir die Frage, ob ich ein Trauma erlitten habe oder nicht, sicher nicht beantworten könnt, aber ich frage mich oft, ob ich denn überhaupt in die richtige Richtung gehe, um irgendwann mich anders zu fühlen. Im Grunde möchte ich für mich gerne herausfinden, ob ich ein Trauma erlitten haben könnte und ob es denn möglich ist bei einem Menschen im Allgemeinen so etwas zu diagnostizieren, wenn man nicht ohnehin starke Indizien in seinem Leben hat (Erinnerungen, Erzählungen etc.), die einen starken Hinweis auf ein traumatisierendes Ereignis liefern können.
Ein bisschen zu meinem aktuellen Stand:
Bei mir persönlich sind derzeit viele Symptome vorherrschend, die mir unter anderem die Diagnosen Anpassungsstörung, generalisierte Angststörung und mittelgradige Depression eingebracht haben. Ich muss dazu sagen, dass ich bei allen Therapeuten, die diese Diagnosen gestellt haben nicht das Gefühl hatte, dass sie diese nach wissenschaftlich approbierten Methoden gestellt haben, sondern mehr aus dem Bauch heraus. Die Therapien, die folgten, hatten bei mir bisher keinen besonderen Erfolg. Es mag sein, dass sie zu kurz waren oder natürlich das falsche Werkzeug basierend auf einer falschen Diagnose - wer weiß das schon.
Meine Symptome habe ich schon seit sicher 15 Jahren, mal stärker, mal schwächer, aber immer präsent. Ich kann arbeiten gehen in Teilzeit und habe Freunde und eine Familie, da könnte man sagen, da braucht man nicht zu meckern, aber mein Lebensgefühl gleicht dem eines Zombies, den man in Gips gegossen hat - zäh, falsch, verkrustet und ohne Lebensgefühl. Und so habe ich mir das alles nicht vorgestellt ;-)
Ich kann mich nicht an singuläre Ereignisse erinnern, die potenziell traumatisierend gewesen sein könnten, also kein Unfall, kein verstorbener Elternteil, keinen körperlichen Missbrauch, keine Naturkatastrophe. Ich weiß aber auch, dass es nicht singuläre Ereignisse sein müssen, die einen Menschen nachhaltig verändern können. In meiner Kindheit stand die Beziehung meiner Eltern viele Jahre lang auf Messers Schneide mit viel Gezank, Streiterei, fliegendem Geschirr ... Wir als Kinder wurden immer mal wieder genutzt als Spione, Tröster, Kümmerer und ständig hing da dieses Damoklesschwert "Was, wenn meine Eltern sich trennen?". Wenn ich heute darüber nachdenke weiß ich, ja das war nicht schön, aber soll DAS gereicht haben, dass du heute so verschroben bist? Es war nicht schön, aber war es sooo schlimm?
Also die Frage ist, wie schätze ich meine Vergangenheit ein? Wie kann ich herausfinden, was das richtige Werkzeug ist, um mir zu helfen oder wenigstens eine grobe Richtung zu haben?
Ich freue mich über jede Einschätzung und wünsche jedem, der das liest, dass es ihm gut geht!
Liebe Grüße
Karlchen